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Die letzte Tages-Etappe nach Melbourne starten wir vom Ninty Miles Beach aus, einem nicht sehr breiten, dafür aber ca. 150km langen Strandabschnitt, bei dem man wunderschöne Wellen beobachten, wegen der starken Brandung aber nur an sehr wenigen Stellen schwimmen kann. Von dort aus sind es noch ca. 3 Stunden Fahrt, bis wir in der (meiner Meinung und begrenzten Erfahrung nach) schönsten Stadt Australiens ankommen.

Wir schlafen bei meiner Großtante – von ihrer Tochter und deren Familie bekommen wir die Stadt gezeigt. Es ist ein herrlicher runder Tagesausflug und wieder ein Stück Heimat, das wir in der Fremde finden. Ich fühle mich sehr wohl!
Es ist der Tag vor dem Melbourne-Cup, dem wichtigsten Pferderennen des Jahres (in Melbourne ist es sogar ein arbeitsfreier Feiertag!). Alle Zeichen stehen auf Pferd – alle Dekorationen in Restaurants, im Casino, Museum oder anderen öffentlichen Einrichtungen sind auf das Pferderennen ausgelegt in Form von Bildern, Ausstellungen oder sogar lebensgroßen Plastikpferden. Es gibt auch eine Pferdeparade, die wir uns aber nicht anschauen – es gibt so viele andere schöne Dinge zu sehen!

 


Mein absolutes Highlight ist die State Library! Ein großer Lesesaal, mehrere Stockwerke mit Arkaden und Buchreihen und mehrere Ausstellungen über Australiens Geschichte – ein Traum für mich! Aber es gibt auch sehr viele schöne andere sehenswerte Orte, z.B. charmante Passagen im viktorianischen Stil mit kleinen Cafés und (Schokoladen-)Läden, das kunterbunte und laute Casino, die National Gallery of Victoria (dort machen wir eine größere Ruhepause und bestaunen liegend das bunte Glasdach) oder das Kriegerdenkmal „Shrine of Remembrence“. Zum Schluss machen wir noch einen Abstecher zum Hafen um Fish and Chips zu essen und entdecken dort 3 (!!) Kreuzfahrtschiffe, die dort (wahrscheinlich wegen des Pferderennens) am Fähren-Pier vertäut sind.

 


Während unserer Stadttour lernen wir auch, dass Melbourne mit seinen momentan 4,2 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Australiens ist und rasant wächst. Es entstehen derzeit zahlreiche Shopping-Malls, in den einzelnen Vororten werden einstöckige Wohnhäuser durch mehrstöckige Apartmenthäuser ersetzt und im Zentrum schießen die Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden. Man kann also davon ausgehen, dass das Stadtbild in 10 Jahren komplett anders aussieht! Dennoch findet man in den Bezirken und im Zentrum zahlreiche schöne Ecken, denen ein eigener Melbourne-Charme innewohnt.

Es ist insgesamt ein unglaublich schöner Aufenthalt in Melbourne. Durch die Stadtführung von meinen Verwandten lernen wir viel mehr über Melbourne, als wenn wir die Stadt auf eigene Faust entdeckt hätten. Ich bin sehr traurig, dass wir aus Zeitmangel schon nach zwei Tagen wieder fahren müssen.