DSC08941

Nach dem Kulturschock in Manila trifft uns, nicht weniger unvermittelt, ein Paradies-Schock in Alona Beach auf Panglao Island. Unser Domizil könnte besser nicht heißen – „Royal Paradise“ – und es kommt seinem Namen durchaus gerecht. Wir werden in der uns ungewohnten schwülen Hitze mit einem erfrischenden kalten Getränk empfangen und danach auf unser Zimmer geführt: mit Klimaanlage, großer Veranda und herrlichem Ausblick auf das Meer.

Doch unser Paradies soll nur einen Tag halten, befürchten wir, als uns die Mitarbeiterin eröffnet, dass das Hotel für den nächsten Tag überbucht ist und wir zu den Nachbarn umziehen müssen. Also heißt es nach dem ersten Tag im Paradies schon wieder „packen und weiterziehen“. Und wir landen – im Paradies hoch 2! Für den gleichen Preis wohnen wir im „Islandview Villas“, statt in einem Doppelzimmer, in einem kleinen Häuschen mit Klimaanlage, eigenem Balkon, Meerblick und einem Pool direkt vor der Balkontür! Natürlich verlängern wir prompt um einen Tag.

Die Besitzer der „Islandview Villas“, ein Neuseeländer und seine philippinische Frau, schließen uns direkt in ihr Herz.

Der Strand ist nur ca. 200 Meter entfernt und außer von ein paar lokalen Einwohnern kaum besucht. Der Sand ist fast weiß und das Meer ist türkisblau und badewannenwarm. Ich fühle mich in ein Katalogbild versetzt – das kann doch nicht echt sein! Läuft man in die eine Richtung, kommen nach kurzer Zeit mehrere Beach Resorts, die unbezahlbar teuer aussehen und wo jeden Morgen der Sandstrand frisch durchgerecht wird. Läuft man in die andere Richtung, kommt erstmal nichts außer zahllosen Einsiedlerkrebsen in Erbsen- bis Walnussgröße. In diese Richtung zieht es uns. Die nächsten zwei Tage tun wir fast nichts als im badewannenwarmen Meer zu treiben, am einsamen Ende des Strands knackbraun zu werden oder zur Abkühlung im Pool zu treiben.

Von unseren Gastgebern werden wir im Auto in das nächstgelegene Dorf mitgenommen. Alona Beach ist ein Ort, der seinen touristischen Wert gerade erst entdeckt hat. Der Ausbau in das Touristen-Paradies mit den drei typischen Häusertypen ist im vollen Gange. Viele etablierte kleine Unterkünfte, Restaurants und Tour-Anbieter (hauptsächlich für Tauchgänge) drängen sich am kleinen „Stadt“-Strand, während zu allen Seiten des Dorfs die Resorts mit hunderten von Betten gebaut werden. Es soll sogar ein internationaler Flugplatz in Planung sein. Ich freue mich über ein nettes Abendessen bei Sonnenuntergang, bin dann aber froh, wieder in unsere „Villa“ zurückzukehren.

Nachdem die Zeit sehr entspannt, aber leider viel zu schnell vorbei ist, werden wir bei unserer Abreise von unseren Gastgebern mit dem Auto sogar bis zum Busterminal in Tagbilaran gebracht. Zum Abschied schenken sie uns noch eine kleine Tüte mit Süßigkeiten, zwei Armbändern und einer kleinen Grußkarte, in der sie sich für unseren Besuch bedanken. So gut bewirtet habe ich mich in einem Hotel noch nie gefühlt – so kann die Philippinen-Reise gerne weitergehen!