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Aus dem Dschungel in den Dschungel. Die Entspannung von NutsHuts hält gerade mal eine Bus- und Fährenfahrt lang. Wir fahren zur Insel Negros um in der Stadt Dumaguete eine Schnorcheltour mit Walhaien zu buchen. Kaum von der Fähre kommend, stürzen tausende Eindrücke der chaotischen und lärmenden Stadt auf uns ein. Ich bin direkt übersättigt von der Reizüberflutung, bekomme Kopfschmerzen und will am liebsten wieder in den Dschungel zurück. Aber die Walhaie locken zu sehr.
Erstmal mieten wir uns in einem Hostel ein, das auch Walhai-Touren anbietet. Dort erfahren wir, dass man die Tour auch ganz einfach auf eigene Faust machen kann (ohne teures Geld für die Tour zu bezahlen). Also stehen wir am nächsten Tag schon um halb 6 auf und fahren mit der Fähre zur Insel Cebu rüber um dann nach einer kleinen Busfahrt zur – sagen wir mal Touristenstraße – zu kommen. Ein Whale-Shark Resort liegt neben dem anderen. Wir fallen aus dem Bus direkt ins nächstbeste Tauch-Resort rein und bezahlen unseren Eintritt. Von dort aus geht es erstmal ins eigentliche Whale-Shark-Sanctuary, wo man uns mit Schnorchel und Flossen ausstattet. Dann gehts in einer kleinen Bangka aufs Wasser, wo schon andere Bangkas mit anderen Schnochlern treiben.

Es ist überwältigend! Diese riesigen 3-5 Meter großen Fische schwimmen in aller Gemütsruhe zwischen den Schnorchlern herum, immer den kleineren Paddelbooten hinterher, von denen aus  Resortmitarbeiter Futter ins Wasser werfen. Diese schiere Größe jagt mir erstmal eine riesige Angst ein! Aber schon nach kurzer Zeit weicht diese Angst einer großen Faszination – es sind einfach unglaublich schöne Tiere! Mehr kann man dazu nicht schreiben – da müssen heute mal nur die Bilder sprechen.

Am Nachmittag steht noch Papierkram auf dem Programm – wir müssen unsere 30-Tage-Visas verlängern lassen, um fünf statt wie geplant vier Wochen auf den Philippinen bleiben zu können. Dazu geht es in Dumaguete ins Bureau of Immigration, einem kleinen mit Akten, Papierbergen und verschlissenen Sofas überfrachteten Büro in einer dubiosen Seitenstraße. Aber es gibt Klimaanlage UND Ventilatoren, eine gute Gelegenheit, um vom täglichen Schwitzen zu trocknen. Die Formalitäten sind für einen Nicht-erste-Welt-Staat ziemlich einfach: Formular ausfüllen mit Alter, Gewicht und Körpergröße, ins Reisebüro nebenan gehen um neue Passbilder machen zu lassen, zurück und Bilder einkleben, dann wieder ins Reisebüro um Kopien vom Reisepass zu machen. Das Chaos ist super unterhaltsam, denn wir treffen wiedermal auf: das Klischee. Das Büro ist vollgestopft mit senilen australischen, amerikanischen, deutschen und kanadischen Senioren. Alle warten wie wir selbst auf ihre Visa-Extension und einige haben der Einfachheit halber ihre vierzig Jahre jüngere philippinische Freundin gleich mitgebracht. Es ist ein ziemlich skurriles und seltsames Trauerspiel. Einer gibt ein philippinisches und vier amerikanische Kinder an, ein anderer bekommt grade so seine ‚last visa extension‘ und muss dann dieses wunderschöne Land verlassen. Wir kriegen unseren weiteren Monat Visum für 60 Euro um genau 5 Tage länger als mit dem einfachen Visum zu bleiben. Billiger geht es leider nicht, aber irgendwie war es den Spaß im Bureau of Sugar Daddies auch ein bisschen wert.