Der Abschied von Port Barton fällt uns beiden ziemlich schwer – einerseits, weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass es einen noch schöneren Ort auf der Welt gibt, andererseits, weil der alte klapprige Van erst noch ein plattes Rad gewechselt bekommt und wir dann noch 40 min durch die zwei (!!) Straßen Port Bartons kurven um alle 13 Mitfahrer einzusammeln. Die Hälfte davon sind Deutsche oder Schweizer und den meisten von Ihnen laufen wir später in El Nido ständig wieder über den Weg. Unterwegs gibt es dann auch eine lustige Begebenheit zu Saras Wette mit dem Schwein im Bus: Wir sehen, wie zwei Philippinos am Straßenrand unter Zuhilfenahme eines einigermaßen gemütlichen Bretts ein ausgewachsenes, lebendiges Schwein professionell auf einem Motorrad (!!) festzurren. So ganz zählt das natürlich noch nicht für unsere Wette, macht aber die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich noch ein lebendes Schwein zu uns in den Bus getrieben wird, ziemlich realistisch.
In El Nido angekommen, erwartet uns erstmal die übliche Überforderung, vor allem, weil wir bewusst kein Zimmer vorausgebucht haben um endlich mal unser Verhandlungsgeschick auszuprobieren. Ich habe mir in Port Barton nämlich ausführlich erklären lassen, dass man auch bei Zimmerpreisen bis zu 40% runterhandeln kann und wie dabei vorzugehen ist. In der ersten (und schönsten) Lodge mit Blick auf die Bucht finden wir schon mal raus, in welche Richtung der Hase läuft in El Nido: es ist komplett ausgebucht, außer einem Fan Room für (wirklich unfassbare) 50 Euro und einem AirCon Room für 70. Unser Budget liegt bei 20 Euro, wir kriegen aber zum Trost noch als Tipp auf den Weg, abends auf einen Cocktail vorbeizukommen. Unsere anderen beiden Favoriten sind auch vollständig ausgebucht. Also probieren wir es mal mit sich-auf-der-Straße-anquatschen-lassen und inspizieren ein ‚Hotel‘ mit Fan Room für 16 Euro und ein AirCon-Zimmer für 24 Euro. Das Gebäude liegt im Hinterhof einer schmuddeligen Wäscherei durch einen Bretterbuden-Gang hindurch und ist leider bis auf die zwei angebotenen Zimmer noch nicht fertiggestellt. Also insofern, dass in dem vierstöckigen Beton-Rohbau außer Säulen und Decken noch keinerlei Außenwände oder sonstiges eingebaut sind, außer den besagten zwei Zimmern. Ich lasse freundlich meine Unsicherheit durchblicken und das noch nicht mal um den Preis zu drücken. Das bringt unseren windigen Zimmer-Vermittler auf die Idee, uns an seine Nachbarin gegenüber weiterzuleiten. Da gibts ein winziges Zimmer mit Ventilator, direkt über ihrem Convenient Store, mit nur leidlich funktionierendem Wasser im Badezimmer, dafür aber mit Kieselstein-Beet zum entsanden der Füße und kleinem Balkon, von dem man eine super Aussicht auf das Straßenleben von El Nido hat. Für 12 Euro ziehen wir also die nächsten 5 Tage hier ein. Zwei Tage davon riecht das Wasser nach faulen Eiern, also lieber nicht duschen. Außerdem wackelt das ganze Haus ein bisschen, wenn wir oder die Nachbarn sich bewegen. Dafür fallen die Türen wegen den windschiefen Wänden von selbst zu.
Am ersten Tag nach unserer etwas chaotischen Ankunft und nachdem wir etwas Überblick über den Trubel gewonnen haben, gehts auf unsere erste Island-Hopping Tour in die berüchtigte Bacuit Bay. Vorher frühstücken wir noch im El Nido Art Cafe, mit tollem Blick über die Bucht und die mächtigen Felstürme von Cadlao Island. Ich bin müde, schlecht gelaunt und wäre grade lieber zu Hause. Eine Segelyacht weht mit bauschigen Segeln aus der Bucht dem Horizont entgehen. Total neidisch und mit aufrichtig leidender Miene will ich grade zu Sara sagen, dass es bestimmt großartig und im Gegensatz zu uns total sorgenfrei sein muss, mit einem Boot um die Welt zu reisen und da blitzt und donnert es schon in meinem Hinterkopf. Ein imaginärer Chor aus daheim gebliebenen Freunden und Bekannten schaut wütend und entsetzt auf mich herab und ruft zu Recht empört: Und was ist mit uns? Ich schaue mich um und das faire Urteil fällt eindeutig aus: die Sonne scheint, Außentemperatur etwa 30 Grad, mit nicht zu viel Luftfeuchtigkeit. Das Wasser hat gut und gerne 35 Grad und ist natürlich azurblau bis türkis am fernen Horizont. Den restlichen Tag werden wir ausschließlich in Badesachen verbringen, nach Korallen schnorcheln und frischen Tintenfisch und Muscheln zu Mittag essen. Sich im Wind wiegende Palmen auf einsamen Inseln, farbenprächtige Korallengärten mit Aquariumfischen und die spektakuläre Karstinsel-Landschaft gibts gratis dazu. Alles ist gut. Vielleicht habe ich noch nie auf höherem Niveau jammern wollen.
Mit neuer guter Laune gehts also auf das Boot (heute mal voller Franzosen) und los zur Pinabuyutan Island, einem gewaltig hohen Kalkstein-Monolit mit einem schmalen Streifen Sandstrand und einigen Kokospalmen am Fuß. In einer etwas abgetrennten kleinen Bucht gibts ein kleines Haus, und es kommt sehr klischeehaftes Robinson-Crusoe-Feeling auf. Die Franzosen knacken per Hand die erste Kokosnuss.
Danach schauen wir uns auf Pinasil Island die Cathedral Cave an, eine nur vom Wasser aus erreichbare tiefe Grotte, deren verschlungene, säulenartige Wände an eine Kathedrale erinnern sollen. Auf dem Festland schauen wir uns in einer abgeschiedenen Bucht noch eine zweite Karst-Höhle an, in die man wiedermal durch ein winziges Loch krabbeln muss. Drinnen ist es ziemlich hell; durch Löcher in der Decke fallen malerisch Lichtstrahlen bis auf den Boden. Am Strand gibts dann das schon während der Fahrt auf dem Boot gegrillte Mittagessen. Sara und ich tauchen danach noch ein wenig und entdecken einen Schwarm Calmare (deren Verwandten es zehn Minuten vorher noch zu Mittag gab) und ein paar schöne Seeschnecken. Vor Snake Island ankern wir dann in einer flachen, weiten Bucht, in der sich hinter der Insel eine Sandbank schlangenartig zum Festland windet. Auf der Insel klettern wir auf einen Aussichtspunkt (mit großartiger Aussicht über die Bacuit Bay) und suchen die auf Warnschildern beworbenen Äffchen; finden aber keine. Ich bin einigermaßen enttäuscht, die letzten Affen gabs immerhin zuletzt in Paraty/Brasilien zu sehen und das ist jetzt schon 12 Wochen her!
Dafür gibts wieder asiatische Touristen, die immer komplett angezogen schwimmen gehen. Vielleicht weil sie nicht schwimmen können, legen sie auch die Schwimmweste niemals ab. Dann gehts auf den Aussichtspunkt und vor uns stehen also ein knappes Dutzend klatschnasse Koreaner in Shorts und T-Shirt, in neon-rote Schwimmwesten gezwängt auf einem Berg, die per Handy/Selfiestick Erinnerungsfotos schießen. Selfiesticks haben übrigens die lustige Begleiterscheinung, dass der Fotograf genau weiß, wann das Foto geschossen ist und er somit sofort das künstlich-aufgesetzte Facebook-Lächeln wieder durch viel bequemere herunterhängende Angela-Merkel-Mundwinkel der Bitterkeit ersetzen kann. Daneben zu stehen und zuzuschauen ist entsetzend und super lustig zugleich.
Zum letzten Stopp unserer Tour ankert das Boot im etwa 2-5 Meter tiefen Wasser neben einem Kalkstein-Dom, wo es ziemlich schöne Korallen gibt. Per Kopfsprung gehts ins türkisgrüne Wasser und wir schnorcheln an der Felswand entlang. Die Sicht unter Wasser liegt bei phänomenalen 20 bis 25 Metern, aber ziemlich viele Korallen sind grau und abgestorben. Etwas weiter um die Ecke gibts dann aber einen wirklich prachtvollen bunten Garten zu bestaunen. Wir kommen genau richtig nach El Nido zurück um zum Sonnenuntergang am Strand zu Abend zu essen. Heute gibts was total exotisches: Jägerschnitzel und Paprika-Rahmschnitzel.
Der Reiseführer orakelt im Kapitel zur Bacuit Bay verschwörerisch davon, dass Alex Garlands ‚der Strand‘ zwar in Thailand spielt und seit dem Film Koh Phi Phi von Millionen Touristen heimgesucht wird, weil dort gedreht wurde, aber der Autor himself eigentlich eine der Inseln ‚irgendwo in der Calamian-Gruppe‘ als Vorlage meinte. Allzu viele Reisewütige haben das Gottseidank noch nicht mitbekommen; und dass Alex Garland garantiert schon hier war, aber kaum einer der Philippinos hier was über ihn weiß, lässt zumindest zu, dass man sich hier wie in ‚der Strand‘ fühlen kann. Im Gegensatz zur komplett überlaufenen Maya Bay auf Koh Phi Phi.
Also gehts für zwei weitere Tage wieder rauf auf die Bangka und rein ins Inselparadies. Die Tage werden dahinziehen im Dreiklang aus schneeweißem Strand vor azurblauem Ozean, prächtigen Korallenriffen und spektakulären Lagunen und Höhlen in den urwaldbedeckten Karst-Formationen. Kräftig exotisch gewürzt wird alles durch leckeres Seafood-Essen und dem guten billigen Tanduay Cola-Rum. Unser Plan ist, zwei Tagestouren zu machen, die durch Island-Camping miteinander verbunden sind. Es geht also abends nicht zurück nach El Nido, stattdessen setzt uns das Boot am Paradise Beach, einer hundert Meter breiten Bucht zwischen den steilen Felswänden von Cadlao Island, ab. Wir machen dabei voll den Schnapper, denn weil wir zwei Touren buchen, gibts die Nacht auf der Insel sozusagen geschenkt. Es wird eins der besten Erlebnisse unserer gesamten Reise werden!
Unser Abenteuer startet wieder mal mit guter Laune und leichter Verspätung gegen 10 Uhr. Als erstes gehts zum erwähnten Paradise Beach, wo wir die Island-Camper der vorigen Nacht abholen. Der kurze Strand mit nur einer einsamen Hütte unter Palmen macht schon mal einen großartigen Eindruck auf uns, natürlich mit freiem West-Blick um den Sonnenuntergang über der Bacuit Bay sehen zu können. Einige der verwegen aussehenden Islandcamper werden auch die nächste Nacht mit uns verbringen.
In einem weiten Bogen fahren wir dann aufs offene Meer raus um in die Tapiutan Strait, einer Meerenge hinter Matinloc Island, zu fahren. Vor einer steilen Felswand ankert das Boot und es geht über Bord ins Wasser: durch ein kleines Loch und einen kurzen Tunnel schwimmen wir zum ‚Secret Beach‘, einer winzigen Lagune versteckt hinter der Felswand. Der Seegang ist außen noch ziemlich hoch, natürlich kann man auch vor dem hauptsächlich unter Wasser liegenden Eingang nirgendwo stehen. Die nächste Welle spült einen fünf Meter weit durch das Loch in die Lagune, bevor man richtig merkt, was grade passiert. Drinnen ragen schroff die anthrazitfarbenen Felswände in den Himmel, das Wasser wird schnell flacher und am Ende des 100 Meter durchmessenden Lochs gibts einen kleinen Sandstrand. Ziemlich beeindruckend.
Wir bleiben in der Tapiutan Strait und besuchen den verlassenen Matinloc Shrine. Das ist ein etwas seltsames verlassenes katholisches Gebetszentrum. Ein netter griechischer Pavillon mit Marienstatue und ein verlassenes Haus verstecken sich hinter einer schroffen Felsklippe, die wir hinaufklettern. Von oben gibts einen tollen Blick über die Meerenge und einen schauerlichen Blick auf die bizarren, nadelspitzen Felsformationen unter uns. Einen Meter tief auf die Felsen runter zu fallen scheint hier schon tödlich zu sein. In der Nähe geht das Boot dann wieder vor Anker und wir schnorcheln an einem atemberaubend schönen Riff, während unsere Crew das Mittagessen fertig macht. Es geht kurz vor dem Ufer ziemlich steil in die Tiefe und am fast senkrechten Abhang gibts große Schwärme von verschiedenen Fischen zu sehen. Die Korallen sind alle noch sehr intakt und wuchern am Abhang hinunter.
Nachmittags machen wir den großen Bogen um Matinloc Island herum zurück in die Bacuit Bay und schauen uns Hidden Beach an. Das Boot ankert draußen und wir schwimmen zu einem weiten, durch vorgelagerte Karstfelsen versteckten und geschützten Strand. Letztes Ziel ist dann noch der langgezogene Strand vor Helicopter Island, bevor es zum Paradise Beach für die Übernachtung geht. Mit uns gehen von Bord: zwei Waliserinnen, ein Pärchen aus Liverpool und ein Amerikaner aus Kalifornien. Im letzten Moment, der Bootsjunge hat vorne am Bug schon den Anker in der Hand, legt der Kapitän nochmal den Vorwärtsgang ein und fährt wieder auf den Strand zu: es springen noch zwei Spanierinnen an den Strand, die sich beim Anblick der einsamen Insel im Abendlicht spontan entscheiden, was so großartiges wie an diesem Strand zu übernachten auf keinen Fall verpassen zu wollen.
Zunächst sind wir ziemlich allein an dem kurzen Strand mit der kleinen Hütte und einer winzigen Bangka am Strand. Direkt wo das azurblaue Wasser auf den warmen goldgelben Sand gespült wird beginnt westwärts das grandiose Panorama der untergehenden Sonne über der Bacuit Bay. Gezackte Silhouetten der Inseln ragen am Horizont auf, das Wasser spiegelt den Himmel in blau, dann in rot und zuletzt in violett. Wir treiben im warmen Wasser, in einer ergreifenden Stille aus sanften Wellen, goldenem Licht und den Palmen über uns.
Anschließend gibts das erste eiskalte San Miguel. Unsere Gastgeber sind mit dem Boot eingetroffen und haben Rum, Cola und Eis mitgebracht. Nachdem wir noch selig den letzten Sonnenstrahlen nachgestarrt haben, gibts ein wunderbares Abendessen aus gegrilltem Schwein, Shrimps, Gemüse, Reis und frischem Obst. Wir essen alle am Strand und lernen uns besser kennen: die zwei Mädchen aus Spanien, das Pärchen aus England erzählt von ihrer Arbeit und die Frau aus Wales davon, dass sie jetzt seit 13 Jahren am Stück auf Reisen ist. Ich erfahre von ihr, was ein Flyboard-Instructor so arbeitet und wo man in der Welt noch hinfahren sollte. Witzigerweise lernen wir niemanden von ihnen mit Namen kennen, aber in dieser besonderen Nacht auf Cadlao Island sind wir alle die besten Freunde. Mit unserem Insel-Guide machen wir ein Feuer an und es gibt eine ziemlich gute Feuer-Show mit Pois. Mit der kommenden Nacht breitet sich über den Kokospalmen ein weiter, heller Sternenhimmel aus; das nächste hinreißende Panorama, das uns stundenlang verzaubert. Als das Feuer schon langsam verglimmt, gehen alle anderen nochmal schwimmen, aber Nick (den wir später nochmal treffen), Sara und mir ist der Rum schon zuviel geworden und auch unsere Gastgeber sind kurz ziemlich besorgt. Dann fallen wir ziemlich betrunken und sehr glücklich in irgendein Zelt und hatten den vielleicht besten Abend unserer Reise.
Am morgen gehts dann erstmal ins Wasser und die Erfrischung ist auch wirklich nötig. Nach Frühstück und Zähneputzen schauen wir noch kurz zu, wie eine Horde Affen vom Berg an den Strand herunter kommt und sich mit den zwei Strandhunden streitet. Die Hunde sind natürlich da um die latent aggressiven Affen fern zu halten und die Affen begnügen sich damit, von den Klippen nach den knurrenden Hunden mit Steinen zu werfen. Dann kommt auch schon das Boot und es wird Zeit für uns, die letzten Geheimnisse der Bacuit Bay zu besichtigen.
Wir gehen also Punkt 9.30 Uhr vom Paradise Beach aus auf die Tour A, zu den für uns letzten und laut Reiseführer sensationellsten Sehenswürdigkeiten des Archipels. Das neue Boot ist schon gut besetzt mit frischen, teils noch ziemlich blassen Mitstreitern. Es geht erstmal zur Small Lagoon vor der schon um die dreißig Bangkas und bestimmt zweihundert Touristen im Wasser warten. Aber damit war zu rechnen. Wir springen also mit Schnorchel und Taucherbrille auch ins blaue Wasser. Hinter der nächsten Felswand geht es durch eine schmale Öffnung in eine kleine lange Lagune, die von 20 Meter hohen, bizarr gezackten Felswänden eingerahmt ist. Unter Wasser geht es auch schnell 20 Meter tief bizarr und gezackt weiter, während die Nichtschwimmer-Touristen in geliehenen Kajaks ziemlich ungelenk über unsere Köpfe drüberpaddeln. Jedenfalls ist die kleine Badewanne ziemlich voll mit Menschen, wie uns schon andere in El Nido vorausgesagt hatten. Trotzdem sind die irren Felswände, die enge, gewundene Lagune und die versteckten Ecken darin ziemlich beeindruckend. Der Rückweg wird leider noch etwas erschreckend, denn die Natur wehrt sich gegen den kommerziellen Eindringling: verrückt gewordene Fische greifen an und beißen mir ins Bein. Das ist nicht so nett, weil ich nur einen ziemlich fiesen Biss spüre und sofort an die Giftschlange vor Apo Island denken muss. Erst beim nächsten Mal sehe ich den Fisch dazu und bin verärgert einigermaßen beruhigt.
Wir fahren weiter zur Hidden Lagoon. Wieder kriechen wir durch ein winziges Loch in eine 20 Meter weite, aber von 50 Meter hohen Felswänden umgebene, flache Lagune. Das Wasser ist knietief und von den Felskanten fällt gerade so noch Licht auf den Boden. Wiedermal, wie so oft, ist die Aussicht grandios. Die Bucht vor der Lagune ist aber auch nicht schlecht und tief beeindruckt gehts mit dem Boot weiter zur Mittagessen-Insel. Es gibt wieder ein großartiges Lunch mit Reis, Obst, Tintenfisch, Schwein und Muscheln und ich esse genau eine Muschel, die wahrscheinlich schlecht ist.
Es geht weiter zur Big Lagoon und hier wirds dann doch zu touristisch: wird müssen ziemlich weit abseits ankern und der Weg zur Lagune ist weit. Unterwegs greifen wieder die aggressiven Fische an, aber die Lagune ist eher langweilig. Koreaner in Schwimmwesten treiben in langen Ketten durch das flache Wasser und blasse Deutsche stapfen am Rand die Felswände entlang. Etwas missmutig und unter ständigen Fischattacken schwimmen Nick und ich zum Boot zurück und irgendwie bin ich froh, die beliebteste Tour als letztes gemacht zu haben. Wir haben wohl tatsächlich schon alles bessere gesehen.
Ein großartiges Highlight gibt es dann doch noch: Kurz vor der Rückkehr nach El Nido machen wir noch Halt am langen, traumhaften 7th Commando Beach. Es liegen zwar schon zehn andere Bangkas am Strand und unser Kapitän versenkt beim einparken fast ein anderes Boot, aber unter sich im Wind wiegenden Palmen breitet sich vor uns am späten Nachmittag noch einmal das gesamte Panorama der Bacuit Bay aus, mit allen Inseln, die wir vorher besucht hatten. Der Strand ist großartig und Sara und ich ahnen wehmütig, dass es das letzte Inselparadies sein wird, das wir für ziemlich lange Zeit sehen werden. Alles, was Palawan mit seinen einsamen Buchten, dem endlosen Himmel mit flauschigen Wolkenbergen und dem azurblauen Meer zu verschenken hat, verdichtet sich nochmal zu einer friedlichen, enspannten und glückseligen Ruhe am 7th Commando Beach. Irgendwann müssen wir aber doch wieder aus dem Wasser steigen weil es Zeit wird und unsere Reise wird weitergehen zu vielen Orten, die leider nicht so wunderschön sein können.
Peter.