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Früh am Morgen, es ist noch dunkel, holt uns in Coron ein Mini-Van von unserem Hostel ab und fährt uns zum Flughafen. Dort angekommen geht gerade die Sonne auf und wir lassen das Gepäck und uns selbst(!!!) wiegen. Das Flugzeug ist eine kleine Propellermaschine für ca. hundert Passagiere und Peter und ich sitzen in der ersten Reihe direkt neben dem Notausgang. Beim Check-in fragt die Stewardess extra ob das für uns in Ordnung ist und ob wir dazu physich imstande sind, im Notfall die Tür aufzustoßen – ich überlasse Peter den Platz an der Tür… Laut dröhnend und wackelnd mit einem letzen schönen Blick auf Busuanga Island geht es also nach Manila. Dort wollen wir aber nicht bleiben – einen Tag haben wir uns noch aufgespart um den Taal-Vulkan bei Tagaytay anzusehen.
Der Weg dorthin verläuft ähnlich spektakulär wie bei unserem ersten Aufenthalt in Manila, wenn auch nicht ganz so verzweifelt. Am Flughafen von Manila eingetroffen, nehmen wir ein Taxi zur Busstation – diesmal mit Taxameter, wir haben ja dazu gelernt. Der Taxifahrer manövriert durch das übliche Verkehrschaos, biegt zig-mal ab um selbiges zu umgehen und plötzlich finden Peter und ich uns mitten in einer ca. 1,80m breiten Marktgasse wieder, durch die das Taxi umsichtig hindurch schleicht, damit niemand zu Schaden kommt. Links und rechts neben uns drücken sich die Passanten in die Stände rein, denn es bleiben nur gefühlte 10cm Platz auf jeder Seite! Dann biegt der Fahrer in eine Ausfahrt ein, die offenstichlich zur Busstation gehört. Er hält direkt hinter einem Bus der gerade ausparken will, steigt aus und redet mit dem Fahrer. Dann bedeutet er uns, schnell auszusteigen, denn das ist genau der Bus, den wir nehmen müssen! Eine Minute später sitzen wir im richtigen Bus nach Tagaytay und können unser Glück noch kaum fassen.

 

Nun aber zum eigentlichen Objekt unserer Ochsentour: der Taal-Vulkan liegt im Taalsee, einem Vulkansee der einen Vulkankrater mit einem Durchmesser von ca. 25km ausfüllt. Im Taalsee befindet sich die sogenannte Vulcano Island, die aus vielen einzelnen Vulkankratern besteht und in den letzten 100 jahren teilweise extreme Eruptionen erlebt hat. Eine dieser Krater ist der Taal-Vulkan. Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass er ebenfalls einen Kratersee hat, in dem eine kleine Insel – der Vulcan Point – ist. Von dieser Insel sagt man, sie sei „die weltgrößte Insel in einem See auf einer Insel in einem See auf einer Insel“. Um diese Insel anzuschauen sind wir hierher gekommen.

Als wir in unserem Hostel für die Tour abgeholt werden, bekommen wir spontan noch Gesellschaft von einer Deutschen, die zufällig auch Sara (aber mit h) heißt. Zu dritt quetschen wir uns in ein Tricycle – besser gesagt Sarah und ich quetschen uns in den ziemlich kleinen Beiwagen, während Peter hinter dem Fahrer auf dem Sattel sitzt – und fahren in die Talsenke hinab, in der der See liegt. Sowohl Tricycle als auch Fahrer tun mir sehr leid, weil der Weg ganz schön ungemütlich und steil ist! Auf dem Hinweg muss der Wagen auf der Serpentinenstraße mit aller Kraft gebremst werden, auf dem Rückweg kommen wir bergauf kaum voran – Laufen wäre vielleicht schneller gegangen. Nachdem wir mit einem Boot, das sehr an eine venezianische Gondel erinnert, zum Vulkan übergesetzt sind, wird uns ein Ritt zum Gipfel per Pferd angeboten. Sarah hatte das zunächt machen wollen, entscheidet sich jedoch beim Anblick der Pferde ganz schnell anders. Die armen Tiere sehen ganz schön abgeschafft und müde aus – da quält man sich lieber selbst den Berg rauf.
Also starten wir den schweißtreibenden staubigen ausgetretenen Weg 300 Höhenmeter zu Fuß nach oben, vorbei an kleinen dampfenden Löchern, die nach Schwefel riechen. Währenddessen erfahren wir spannende Geschichten von Sarah, die von Vietnam erzählt – dass es dort sehr viel schmutziger ist als auf den Philippinen, dass die Menschen furchtbar unfreundlich sind und dass sie dort ganze Hunde am Spieß überm Feuer grillen – na da bin ich mal auf unsere Erfahrungen gespannt!

 


Am Kraterrand angekommen, eröffnet sich ein eindrucksvoller Blick auf den blaugrünen Kratersee. Unten am Uferrand und einigen Stellen innerhalb des Sees kann man Dampfschwaden erkennen, wo der See regelrecht zu brodeln scheint. Die gesamte Insel ist sehr grün, mit Bäumen und Buschwerk bewachsen, sogar im Krater. Nur auf einer Seite (der Wetterseite?) gibt es lediglich sehr spärliche Vegetation und das rote Lavagestein ist gut zu sehen, durchzogen mit einigen gelben Flecken, aus denen Schwefeldampf tritt. Die Größe des Kraters ist beeindruckend und die sehr steile Kraterwand lässt mich fast schwindelig werden.
Empfangen werden wir natürlich von den üblichen Standbesitzern, die Getränke anbieten – und Golfschläger!? Ja, man kann Golfbälle in den Kratersee abschlagen, erklärt eine der Standfrauen und hält uns den Schläger hin, den wir dankend ablehnen. Später ärgert sich der Peter, es nicht doch versucht zu haben, als wir einen Koreaner beim Abschlag sehen. Nachdem wir den Ausblick lange genug genossen und Peter und ich uns noch von zwei Kindern an eine rote Lava-Kante mit lauter dampfenden Löchern haben führen lassen, geht es wieder bergab, mit dem Boot zurück zur Talebene und schleichenderweise mit dem Tricycle zum Hostel. Dort schnappen wir unsere Rucksäcke und fahren mit dem Bus zurück nach Manila.