Die letzte Etappe auf den Philippinen vor dem Flug aufs südostasiatische Festland ist noch einmal Manila. Mit dem Bus von Tagaytay kommend, stehen wir erstmal im wohlbekannten Stau. Für 60km Gesamtstrecke brauchen wir 3 Stunden! Nachdem wir am Busbahnhof ausgestiegen sind und ein Taxi zu unserem Hotel gefunden haben, stehen wir noch weitere 1 1/2 Stunden im Stau! Aus Mitleid zahlt Peter dem Taxifahrer am Ende den doppelten Preis, weil das Taxameter nur nach Strecke berechnet. Und bei mir werden Erinnerungen an unseren ersten kurzen Manila-Aufenthalt wach. Aber immerhin weiß der Fahrer direkt wo er hin muss.
Unser Hostel ist in den oberen beiden Stockwerken eines Mietshauses und bietet einen schönen Ausblick auf die Skyline. Glücklicherweise können wir aber nicht Richtung Mall of Asia schauen. Denn wenn wir in der Stadt unterwegs sind und die Sicht frei und weit genug ist, geht Peters banger Blick immer Richtung Jeritel Hotel, dessen vier Hochhäuser mit der halbfertigen Ruine wie ein fauler Zahn am Horizont in den Himmel ragen. Auch aus weiter Ferne drohen sie ihm mit ihrer Verfallenheit und Einsamkeit.
Aber auch unser Zimmer bietet eine Überraschung: es besteht nur aus Bett und je 40cm Platz am Fußende und einer Bettseite – das kleinste Zimmer der Reise! Aber immerhin gibt es eine Klimaanlage, die auch bitter nötig ist. Weil wir schon genug von Manilas Chaos mitbekommen haben und es auch an sich keine besonders schöne Stadt ist, beschränken wir das Sightseeing auf ein Minimum: Ich sehe nur die große Robinsons Shopping Mall und Peter macht an einem Vormittag noch eine Fototour, während ich mich um meine Uni-Bewerbung kümmere (große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus). Aber diese geringe Aktivität reicht völlig aus, denn wir sind ruhebedürftig und allein die Mall bringt schon genug zu sehen.
Das erste Sehenswerte gibt es schon am Eingang zur Mall: getrennte Eingänge für Frauen und Männer, weil die mitgeführten Taschen kontrolliert werden. Natürlich ist die Mall weihnachtlich geschmückt – es sind noch zwei Wochen bis Weihnachten und das Weihnachtsgeschäft in vollem Gange. Dennoch ist nicht so viel los, wie ich befürchtet habe. Wahrscheinlich haben die meisten Einwohner schon alle Geschenke besorgt. Weihnachten ist hier in den Philippinen ein ganz großes Event. Man könnte sagen, dass die Philippinos Weihnachtsverrückt sind – bei ihnen startet die Saison in vollem Ausmaß im September. Selbst bei den bekannten großen Kleidungsgeschäften (H&M) ist alles auf den Winter ausgelegt – es gibt Winterjacken! Und Möbel!
Der Rest unseres Aufenthaltes verläuft ereignislos. Am letzten Tag übertragen wir unser Wissen und unsere Route an ein Pärchen, das gerade frisch aus Deutschland angekommen ist. Der Weg zum Flughafen am nächsten Tag dauert mit dem Taxi nur erstaunliche 45 Minuten, weil wir eine extra Hochstraße fahren.
Mein Fazit zu den Philippinen: 5 Wochen sind zu kurz! Ich möchte auf jedenfall noch mal wieder kommen und die ganzen Schönheiten der zahlreichen Inseln weiter erforschen! Insgesamt haben mir die nicht ganz so touristischen Gegenden am besten gefallen, weil die Städte doch sehr chaotisch und laut sind. Auf dem Land und in den ruhigeren Gegenden kann man es hingegen sehr gut und sehr lange aushalten, inklusive der tiefenentspannten und überfreundlichen Einwohner!