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Unsere Reise nach Paraty, einer alten kolonialen Hafenstadt und heute Touristenmagnet mit angeblich atemberaubendem Nachtleben beginnt mit – Regen. Im Regen laufen wir morgens zur Fährstation auf Ilha Grande, es regnet die ganze Überfahrt durch und den restlichen Tag bleibt es grau und trübe. Eigentlich gäbe es viel zu tun in Paraty, und wir haben uns auch viel vorgenommen: Paraty ist laut Reiseführer umgeben von fast 100 traumhaften Stränden, die alle in kleinen menschenleeren Buchten oder auf idyllischen Inseln zwischen Paraty und der Ilha Grande liegen. Und in der Hoffnung auf Sommerwetter gehen wir davon aus, dass jetzt unser Strand-Relax-Urlaub mit Südsee-Flair, Nichtstun und möglichst streifenfreier Körperbräunung beginnt.
Aber nichts davon werden wir tun können, und nach 4 grauen, kalten und regnerischen Tagen endet unser Aufenthalt hier mit einem krachenden Gewitter, das nach 10 Minuten den Strom in Paraty komplett und für den restlichen Abend ausfallen lässt und alle Gassen hoffnungslos überschwemmt. Unsere Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, den nur noch das gezwungenermaßen nur von Blitzen und Kerzenschein beleuchtete Abendessen in einer Samba-Bar etwas rausreißen kann.

 

Na ok, in der Zwischenzeit passiert doch noch einiges halbwegs interessantes in Paraty:

– es gibt ein etwas seltsames religiöses Straßenfest, mit Samba, einer Heiligen-Prozession mit Samba und anschließend wird auf der Bühne und in den Straßen Samba getanzt. Dazu gibts für uns beeindruckend große Caipirinhas aus dem Plastikbecher.

– wir machen (statt der vielen geplanten Bootstouren zu einsamen Palmenstränden) eine Jeeptour zu zwei Wasserfällen, in denen man Baden kann. Einer davon ist sowas wie eine natürliche Wasserrutsche, die wir natürlich ausprobieren. Außerdem füttern wir Weißbüschel-Affen mit Bananen und unnötigerweise lernen wir noch, wie Cachaca gebrannt wird und dass Paraty die Cachaca-Hauptstadt der Welt ist.

– Wir haben durch das miese, kein bißchen strandtaugliche Wetter wahnsinnig viel Gelegenheit, mehr über die Geschichte Paratys zu erfahren.

 


Jedenfalls besteigen wir den Bus nach Sao Paulo mit dem Wissen, alles was wir tun wollten verpasst zu haben und mit dem beruhigenden Gefühl, dass es eigentlich nur noch besser weitergehen kann. Wir haben gelernt, dass es auch in Brasilien einen richtigen, fiesen, kalten Winter gibt (mit dem ich so nie gerechnet hätte), und können uns unsere Lust auf Strand und Meer noch etwas für Ilha Santa Catarina und Uruguay aufheben. Denn als nächstes gehts in Brasiliens heißem Landesinneren ins sumpfige, abenteuerliche, von Kaimanen verseuchte PANTANAL!

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