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Nachdem wir in Iguacu nun so viel Wasser gesehen haben, aber nicht darin baden durften, wollen wir dies nun auf der Insel Santa Catarina nachholen und nebenbei auch mal das Surfen ausprobieren. Santa Catarina ist eine bei den Südamerikanern sehr beliebte Surf- und Partyinsel. Besonders der Oststrand der Insel ist zum Surfen wie geschaffen.
Nach einer angenehmen Übernacht-Fahrt im Fernbus kommen wir morgens bei herrlichem Wetter in Florianopolis an. Und nach weiteren 1 1/2 Stunden Achterbahnfahrt bergauf und bergab im Stadtbus haben wir es auch zu unserem Hostel geschafft. Jetzt steht ein paar Tagen Strand und Entspannung nichts mehr im Wege …. denken wir.

Schon am ersten Tag ist es sehr windig, was sich die folgenden Tage auch fortsetzt. Peter leiht sich ein Surfbrett aus, kommt aber mit seinen Versuchen nicht sehr weit, und auch das später geliehene Bodyboard führt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Wir verschieben unser Surf-Vorhaben auf Australien. Auch das Sonnenbaden wird bald resigniert aufgegeben: Dicker Nebel kommt vom Meer her und schiebt sich den Strand entlang vor die Sonne. Am nächsten Tag kommt es noch dicker: Dauerregen!

 

 

Das war unser Traum vom Paradies. Keine unserer Vorstellungen vom Aufenthalt auf der Insel werden erfüllt. Wir werden kaum braun, Peter kann nicht surfen und unsere geplante Tagestour zu einem nahegelegenen einsamen Strand fällt ins (Regen-)Wasser. Ein kleines Highlight ist die Hostelbar (natürlich mit Caipi-Happy-Hour) und ein ausgedehnter Strandspaziergang mit Regenjacke – trotzdem: Wir sind deprimiert und entäuscht.

Schade, dass der letzte Eindruck von Brasilien so enden musste, denn insgesamt waren es sehr schöne 5 Wochen in diesem riesigen und vielfältigen Land. Wir werden bestimmt noch mal wieder kommen und uns mehr ansehen, denn es gibt noch unendlich viele Möglichkeiten, dieses Land zu entdecken. Aber jetzt geht es erst mal in die Schweiz Südamerikas – nach Uruguay.

Im Verhältnis zu Brasilien werden wir hier nur eine sehr kurze Zeit verbringen. Unser erster Weg führt uns nach Punta del Este. Punta ist durch und durch ein Ferienort, der fast ausschließlich vom Tourismus lebt. Eigentlich leben dort nur um die 10.000 Einwohner, in der Hauptsaison steigt die Bevölkerung allerdings auf ca. 100.000 an. Die Hauptbeschäftigung der Urlauber besteht aus Körper stählen und Zurschaustellung des Ergebnisses. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Eine Geister-Ferienstadt im Winter mit unzähligen ausgestorbenen Straßen und leeren Hochhäusern ist schon ein bisschen gruselig.

 

 

Das Wetter spielt wieder nicht mit – es ist zu kalt zum Sonnenbaden. Dafür machen wir lange Spaziergänge und können ein paar Seelöwen beobachten, die den Hafen bewohnen. Das holt uns aus unserer tristen Stimmung jedoch nicht so ganz heraus. Schade, es hätte so schön werden können, aber man sollte den südamerikanischen Winter einfach nicht unterschätzen. Punta im Sommer wäre bestimmt sehr sehenswert gewesen, dann aber auch unbezahlbar für klamme Backpacker-Kassen. Nach zwei Nächten reisen wir weiter und sind genauso entäuscht, wie von Florianopolis. Wir fühlen uns zur falschen Zeit am falschen Ort.
Die Hoffnung bleibt, dass Montevideo uns noch einen schönen Eindruck von Uruguay geben kann, und fahren dorthin.

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